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1450
1450 gallienus für cornelia salonina. Antoninian 257/258, Köln. Büste / Segetia frontal mit erhobenen Armen in
viersäuligem Tempel. 12h. MIR 902c; RIC 5 (Lyon). 3,17 g.; 21 mm. Feine Tönung Gutes Sehr schön 100,--
Der Name dieser Göttin leitet sich von lat. sei, seges ab (dt.: säen). Segetia ist zuständig für das reife Getreide, also eine glücklich vollzogene
Ernte. Erika Simon (LIMC VII.1, p. 705) liest das Münzbild als Segetia, die mit ihren erhobenen Händen einen Schleier greift und erkennt darin
eine „Aura des Numinosen“. Allerdings verwechselt Simon dabei den Rundbogen im Tempelgiebel mit einem Schleier. Bei näherem Studium
der verschiedenen Stempel zeigt sich, dass die Göttin im Orans-Gestus, also mit zum Himmel erhobenen Händen, dargestellt wird (vgl. Pietas,
Nrn. 1430, 1438). Sie trägt eine nimbusartige Kopfbedeckung, aus der zwei Halme heraustreten.
1451
1451 probus, 276-282. Antoninian 276, Rom, 5. Emission, 2. Off. Büste im Kaiserornat mit Adlerzepter / Sol in
Quadriga und erhobener Rechter von vorn. 6h. RIC 204 corr. (Sol de face). 4,28 g.; 21 mm.
Seltene Variante, feine Tönung auf Silbersud Vorzüglich 150,--
2020 erworben von Kornblum.
2:1
1452 1452
1452 diocleTianus, 284-305. Aureus 293/294, Augusta Treverorum (Trier). DIOCLETI-ANVS PF AVG, Kopf mit
Lorbeerkranz / IOVI CONSERVAT - PT, Jupiter frontal mit Zepter auf Thron, links Adler. 12h. Calicó 4455; Depeyrot
1B/4; RIC 16. 5,40 g.; 18,2 mm. GOLD Sehr selten Fast vorzüglich 10.000,--
Ex Auktionen GM 73, 1995, 458, Münzzentrum Solingen 124, 2005, 746 und Hirsch 372, 2022, 2056.
Der ideologische Kern der Tetrarchie lag in der Nahbeziehung ihres Begründers, Diocletians, zu Jupiter. Es war folgerichtig Diocletian, der
Jupiter, hier angesprochen als Conservator ([Be-]Schützer), einmal mehr de face zeigt: thronend und waltend, allerdings nur auf einer sehr
kleinen Gruppe von Münzen. Genau dieses Darstellungsschema wurde von dem letzten Jovier, Licinius, aufgegriffen und bis in einen Münztyp
verfeinert, der geradezu ikonische Qualitäten hat und durch beidseitige Frontalität die unverbrüchliche Beziehung des Kaisers zu seinem Gott
zum Ausdruck bringt.
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