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SAMMlUnG De fAce
1454 1453 1454
1453 licinius i., 308-324. Follis 321/323, Antiochia. Büste mit Strahlenkrone / Jupiter mit Zepter, Victorien-Statuette, links
Adler mit Kranz, rechts Gefangener. 11h RIC 35. 3,49 g.; 18 mm. Selten, schwarze Patina Raue Oberfläche, vorzüglich 50,--
Ex Auktion Roma e78, 2020, 1778.
Das seitwärts aus dem Profilbild herausblickende Auge ist eine Eigenheit der östlichen Münzstätten, besonders markant in Antiochia von etwa
312-326. Wenngleich es sich vorrangig um eine stilistische Eigenart zu handeln scheint, schließt die Bildaussage doch überraschend eng an
die panegyrische Literatur der Zeit an, die dem Kaiser eine besondere vigilantia (Wachsamkeit) zuschreibt, die sich über einen eindringlichen,
geradezu scharfen Blick manifestierte, der die Panegyriker immer wieder faszinierte (vgl. Pan. Lat. XII 19,6; VI 17,1). So wurde beispielsweise
Maximianus Herculius im Jahr 297 mit Jupiter verglichen, der „in ständiger Wachsamkeit den Wandel aller Dinge beobachtet“ (pervigil servat;
Pan. Lat. XI 3,4).
1454 maximinus ii. daia, 310-313. Red. Follis 312, Antiochia. Tyche von Antiochia auf Felsen frontal sitzend, vor ihr
Flussgott Orontes / Apollon mit Kithara und Patera, rechts I. 11h. McAlee 170j; Vagi 2954. 1,64 g.; 14,5 mm.
Rotbraune Patina Sehr schön 50,--
Die einzige Darstellung auf Münzen, die sowohl die Tyche als auch Orontes von vorn zeigt. Vgl. das numismatische Urbild (Nr. 1316), bei
dem Tyche im Profil sitzt.
1455 1456
1455 consTanTinus i., 307-337. Follis 312/313, Ticinum (Pavia), 1. Off. Büste mit Lorbeerkranz / Mars mit Lanze und
Schild frontal stehend, Kopf leicht nach rechts gewandt. 6h. RIC 124a var. (Mars frontal). 4,40 g.; 22,1 mm.
Selten, dunkelgrüne Patina Sehr schön - vorzüglich 200,--
Ex Auktion Naumann 121, 2022, 780.
Von den aktuell 13 bei OCRE erfassten Exemplaren dieses Typs weisen 4 einen frontal stehenden Mars auf. Von diesen Stücken unterscheidet
sich unser Exemplar durch besonders feinen Stempelschnitt und die Tatsache, dass das Gesicht des Gottes eine leichte Seitwärtswendung
aufweist.
1456 Follis 312/313, Ticinum (Pavia), 1. Off. Büste mit Lorbeerkranz / Sol mit Globus frontal stehend, den Betrachter
grüßend. 12h. RIC 133 corr. (Sol frontal). 3,37 g.; 22,1 mm. Selten, braune Patina Sehr schön - vorzüglich 150,--
Die vom Verfasser des RIC nicht beachtete Kopfwendung des Sonnengottes hat den eindrucksvollen Effekt, dass der Betrachter sich durch
den von dem rechten Arm ausgeführten Grußgestus unmittelbar angesprochen fühlt.
1457 1458
1457 Red. Follis 333/334, Augusta Treverorum (Trier), 2. Off. Büste der Roma / Kapitolinische Wölfin, den Blick
zum Betrachter, mit Romulus und Remus, oben Kranz zwischen Sternen. 6h. C. 17; RIC 553. 2,09 g.; 17 mm.
Feine, dunkelbraune Patina Vorzüglich 75,--
Erworben von cgb, Paris (Inv. 676256).
Bei diesem überaus geläufigen Münzmotiv scheint es von grundlegender Bedeutung gewesen zu sein, dass die Wölfin zum Betrachter (und
nicht etwa zu den Zwillingen) blickt. Die Frontalität soll hier vermutlich signalisieren, dass hier eine Figurengruppe abgebildet wurde.
1458 consTanTinus i. für fausTa. Follis 325/326, Arelate (Arles). Büste / Kaiserin frontal stehend, in den Armen je ein
Kind haltend. 6h. RIC 298 korr. (Kopf de face). 2,98 g.; 19,6 mm. Seltene Variante, braune Patina Etwas rau, sehr schön 150,--
Ex Auktion Roma e99, 2022, 1220 (Slg. Terner).
Er erscheint bemerkenswert, dass es gerade die Prägestätte von Arelate war, in der Münzbilder, die wohl im Profil konzipiert waren, frontal
variiert wurden (vgl. auch Nr. 1461).
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