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Slg. baur, köln








                                              Salentin von isenburg

                                              * 1532 auf Burg Isenburg bei Dierdorf     †  19.  März  1610  auf  Burg
                                              Arenfels
                                              Erzbischof von 1567 bis 1577, außerdem von 1574 bis 1577 Fürstbischof
                                              von Paderborn

                                              Als 1 -Jähriger schlug Salentin die geistliche Laufbahn ein und wurde schon
                                              1 48 Domherr in Mainz und zehn Jahre später Domherr in Köln. Als sein
                                              letzter Bruder 1565 kinderlos starb, war sein Adelsgeschlecht vom Aussterben
                                              bedroht.  Am  23.  Dezember  1567  wurde  Salentin  vom  Domkapitel  zum
                                              Erzbischof und Kurfürsten von Köln gewählt. Er empfing keine priesterlichen
                                              Weihen und betonte schon bei seiner Wahl, dass er zu gegebener Zeit ins
                                              weltliche Leben zur Fortführung seines Hauses zurückkehren werde. Obwohl
                                              Papst Pius V. zunächst auf eine Weihe bestand, bestätigte sein Nachfolger
                Gregor XIII. ihn im Jahre 1573. Am 21. April 1574 wurde er vom Domkapitel des Hochstifts Paderborn auch zum
                Bischof von Paderborn gewählt. Die Bestätigung des Papstes erfolgte am 4. Dezember, nachdem Salentin versprochen
                hatte, die geistlichen Verpflichtungen an einen Weihbischof zu übertragen. In den zehn Jahren seiner Regierung in
                Köln straffte er die Verwaltung und ordnete die Finanzen. Es gelang ihm, die auf dem Erzstift lastenden Schulden
                weitgehend zu tilgen. So löste er das schon lange an die Grafen von Schaumburg verpfändete Recklinghausen ein,
                ebenso wie Pfandschaften in Andernach, Neuß, Uerdingen und Brilon. Am 13. September trat er als Erzbischof von
                Köln zurück. Er verabschiedete sich vor den versammelten Landständen auf Schloss Brühl und heiratete am 10.
                Dezember 1577 in Bonn Gräfin Antonia Wilhelmina von Arenberg (1557–1626). Seinem Nachfolger Gebhard I. von
                Waldburg begegnete er mit großer Skepsis, da er von dessen Beziehungen zu einflussreichen Protestanten wusste.
                Salentin griff auf Bitten des Kölner Domkapitels in den Truchsessischen Krieg gegen den abgefallenen Erzbischof
                Gebhard I. von Waldburg ein. Bei seinem Tode hinterließ er zwei Söhne mit denen das Geschlecht aber unterging.























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           31 4  Taler 1568, Deutz. Stehender St. Petrus / Wappen.  Dav. 9126; Noss 69. 29,22 g.     Kleiner Kratzer, sehr schön   00,--
                Ex Kölner Münzkabinett 56, 1992, Nr. 741












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