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Slg. baur, köln











                                              gebhard von Waldburg

                                              * 10. November 1547 in Heiligenberg    † 31. Mai 1601 in Straßburg


                                              Erzbischof von 1   –1 83
                                              Gebhard bekannte sich durch sein Handeln zunächst zum Katholizismus. Am
                                              19. März 1578 empfing er die Priesterweihe und leistete den Tridentinischen
                                              Glaubenseid.  Die  Priesterweihe  war  keineswegs  selbstverständlich,  hatten
                                              doch  seine  vier  Vorgänger  darauf  verzichtet.  Etwa  seit  1  9  oder  1 80
                                              begann er jedoch ein Liebesverhältnis mit der protestantischen Gräfin Agnes
                                              von Mansfeld, deren Familie ihr Dasein als bloße Mätresse nicht akzeptieren
                                              wollte.  Protestantische  Tendenzen  im  Domkapitel  und  bei  den  weltlichen
                                              Ständen ermutigten Gebhard, am 19. Dezember 1582 sich öffentlich von der
                                              katholischen Kirche loszusagen und zur reformierten Religion überzutreten.
                                              Auf die Herrschaft in Köln und Westfalen wollte er dabei nicht verzichten
                                              und  versuchte,  das  Erzstift  nach  Magdeburger  Vorbild  zu  säkularisieren.
                                              Er  stellte  seinen  Untertanen  die  Konfessionswahl  frei.  Die  katholische
                                              Partei erwählte daraufhin einen Gegenkandidaten, Ernst von Bayern, zum
                                              Erzbischof.  Von  dessen  bayerischen  und  spanischen  Truppen  unterstützt
                                              kam es 1583-1588 zum Kölnischen (oder Truchsessischen) Krieg. Während
                                              dieser sogenannten Truchsessischen Wirren wurden weite Teile des Erzstiftes
                                              und des Herzogtums Westfalen verheert. Gebhard gab 1589 den Kampf auf,
                                              siedelte nach Straßburg über und wurde evangelischer Domdechant am Hof
                                              von  Herzog  Friedrich  von  Württemberg.  Er  starb  1601  in  Straßburg  und
                                              wurde im Straßburger Münster beigesetzt.


















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           31 9  Hohlheller o. J. Die Wappen von 2 x Köln und 2 x Waldburg ins Kreuz gestellt.  Noss 167. 0,15 g.
                                                                            Sehr selten  Randausbruch, sehr schön  100,--
                Ex Auktion WAG 15, 2000, Nr. 1431

           3160  Ovale Silbergussmedaille o. J. (um 1579/1582). Modell von Augsburger Meister in Anlehnung an Drentwett. Büste mit
                Priesterbarett halbrechts / Hand aus Wolken hält Schwert, Kreuz und Krummstab über tosendem Meer.  Ebner 11;
                Habich 304 ; Weiler 213. 1 ,88 g.; 3  x 31 mm.                         Originalguss  Sehr schön  1.000,--
                Ex Auktion Peus Nachf. 348, 1996, Nr. 2562 und ex Slg. Merkens, Hess 1905, Nr. 1204



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