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3161 Bleiabguss der Medaille 1583, auf seinen Übertritt zum Protestantismus. Büste halblinks / CONVERSVS CONVERTE
- FRATRES TUOSIS (Bekehrter, bekehre deine Brüder) Wappen. van Loon I, S. 331; Weiler zu 251. 46,58 g.; 54 mm.
Sehr schöner Guss 100,--
Ex Auktion Winter 68, 1995, Nr. 798. Gefertigt von protestantischer Seite.
ernst von bayern
* 17. Dezember 1554 in München † 17. Februar 1612 in Arnsberg,
Westfalen
Erzbischof 1583 bis 1612, außerdem Fürstbischof von Freising, Hildesheim,
Lüttich, Münster und Fürstabt der Reichsabtei Stablo-Malmedy
Ernst war der Sohn von Herzog Albrecht V. von Bayern und dessen Frau
Anna von Österreich. Der Bruder war Herzog Wilhelm V. von Bayern. Einer
der Neffen war der spätere Erzbischof von Köln Ferdinand von Bayern.
Obwohl es in seiner Jugend Skandale gab, galt er im katholischen Lager als
geeignet, um sich dem Vordringen des Protestantismus entgegenzustellen.
Bereits 1577 sollte Ernst unterstützt von Kaiser und Papst Nachfolger des
Kölner Erzbischofs Salentin von Isenburg werden, doch verlor er die Wahl
gegen Gebhard I. von Waldburg. Im selben Jahr wurde er zum Priester
geweiht. Zuvor war er bereits 1 3 zum Bischof von Hildesheim gewählt
worden, 1 81 folgten Wahlen zum Fürstbischof von Lüttich und zum
Administrator der Reichsabtei Stablo-Malmedy. Nachdem Gebhard von
Waldburg zum Protestantismus konvertierte und dadurch der Katholizismus
in ganz Nordwestdeutschland bedroht war, wurde Ernst vom mehrheitlich
katholischen Domkapitel am 22. Mai 1 83 zum Erzbischof von Köln
gewählt. Er erhielt dabei Unterstützung vom Kaiser, Spanien und vom
Papst, obwohl das Konzil von Trient eine derartige Ämterhäufung strikt
untersagt hatte. Im Truchsessischen Krieg 1583-1588 vertrieb er Gebhard
aus dem Erzstift Köln und später aus dem Herzogtum Westfalen. Durch die
Personalunion von Freising, Hildesheim, Lüttich und Münster sowie dem
Erzbistum Köln etablierte er das Haus Wittelsbach als Schutzmacht des
Katholizismus im Nordwesten. Als Erzbischof vertrat er in den rheinischen
und westfälischen Gebieten eine scharfe Rekatholisierungspolitik und förderte
die Niederlassung der Jesuiten und anderer Orden. Nur in Lüttich war seine
Regierung weniger streng. Seit 1 9 verlegte er seine Residenz nach Arnsberg.
Die Regierungsgeschäfte überließ er seitdem seinem Neffen und Koadjutor
Ferdinand von Bayern.
3162 8 Heller (Fettmännchen) o. J., (7), Deutz. Beiderseits Wappen. Stück Schön - sehr schön 0,--
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