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engelbert i. von berg
* 1185 oder 1186 † 7. November 1225
Erzbischof von 1216-1225, außerdem 1220-1225 Graf von Berg
Heiliger der katholischen Kirche
Engelberts ausgewogene Politik Im Thronstreit ermöglichte ihm am 29. Februar
1216 die Wahl zum Erzbischof von Köln. Er stand in enger Verbindung mit
Kaiser Friedrich II. und krönte dessen Sohn Heinrich (VII.) 1222 in Aachen
zum römisch-deutschen König. Seine Machtposition bestätigte auch die 1220
erlassene Confoederatio cum principibus ecclesiasticis, eine Vereinbarung
Friedrichs mit den geistlichen Reichsfürsten, an deren Abfassung Engelbert als
„Gubernator Regni Teutonici“ federführenden Anteil hatte. Durch sie gingen
fast alle früher dem König vorbehaltenen Rechte („Regalien“) wie etwa das
Markt-, Münz- oder Befestigungsrecht auf die hier erstmals als „Landesherren“
bezeichneten geistlichen Fürsten über. Engelberts Anteil am Landesausbau
kommt durch die Rechtsbewidmung bzw. Stadtrechtsverleihung für mindestens
11, wahrscheinlich 13 Stadtburgen zum Ausdruck, darunter Wipperfürth,
Attendorn, Brilon, Siegen, Werl und Herford. Er gilt als eigentlicher Begründer
des erzkölnischen Territoriums zwischen Maas und Weser („Herzogtum
Westfalen“). Am 7. November 1225 wurde Engelbert auf der Rückreise von
Soest in einem Hohlweg im heutigen Gevelsberg von einer Gruppe Bewaffneter
unter Führung seines Verwandten Graf Friedrich von Isenberg überfallen und
von dessen Ministerialen erschlagen. Obwohl er nie formal kanonisiert wurde,
Die Essener Reliquienbüste wird Engelbert in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt und ist im
Engelberts von Köln Martyrologium Romanum verzeichnet, dem offiziellen Verzeichnis der Seligen
und Heiligen der katholischen Kirche.
ex 3056
3056 Pfennig vor 1218, mit Ministertitel (2), 1218/1225, ohne Ministertitel. ENGELBE-RTUSMI Thronender Erzbischof
mit Krummstab und Buch / SANCTACOLONIA Torturm zwischen 2 Kreuzfahnen. Hävernick 621 (2), 634.
3 Stück Schön - sehr schön 100,--
Alle Auktion Peus 319, Slg. A., 1987, ex Nr. 77
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