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Slg. baur, köln





                heinrich von Molenark

                * um 1190      † 26. März 1238

                Erzbischof von 122  bis 1238

                Über Heinrich von Molenarks (teilweise auch von Müllenark) Herkunft ist nicht viel bekannt. Gewählt wurde er am
                15. November 1225, also bereits eine Woche nach der Ermordung seines Vorgängers Engelbert I. von Köln. Um
                die Mörder ihrer Strafe zuzuführen, wurde er von Kaiser Friedrich II. und Papst Honorius III. mit allen Rechten
                und Vollmachten ausgestattet, welche er dazu benötigte. Er setzte ein Kopfgeld von über 2000 Silbermark auf die
                Ergreifung von Graf Friedrich von Isenberg aus. Die Burgen des Mordverdächtigten ließ Heinrich schleifen. Ihn
                selbst wurde er fast ein Jahr nach der Tat habhaft. Am 14. November 1226 wurde Graf Friedrich von Isenberg vor
                dem Kölner Severinstor gerädert. Heinrichs Regentschaft war gekennzeichnet durch das Bemühen der Erhaltung
                der herzöglichen Machtstellung seines Vorgängers, was zu langwierigen Konflikten mit den benachbarten Grafen
                von Berg und Kleve, wie auch der Stadt Köln führte. Hierbei musste er jedoch durch die Bildung eigenständiger
                Territorien eine Minderung dieser Machtstellung hinnehmen und seine Herzogsgewalt neu definieren, wovon
                besonders die Verleihung zahlreicher Stadtrechte, z. B. Rees und Xanten (1228), Deutz (1230), Rheinberg (1233)
                und Recklinghausen (1236), Zeugnis geben.








                                                          30
           30    Pfennig o. J. Auf Bogen thronender Erzbischof mit Krummstab und Fahne / Torturm zwisch zwei Fahnen.  Hävernick
                647. 1,41 g.                                                                   Sehr schön    3 ,--
                Ex Auktion Münz Zentrum 63, 1988, Nr. 3738

                konrad von hochstaden

                * um 1205       † 28. September 1261

                Erzbischof von 1238 bis 1261

                In  Konrads  Regierung  fallen  die  siegreichen  Territorialkriege  mit  Brabant,  Jülich,  Sayn,  Limburg  und  Berg
                zwischen 1239 und 1244. Im März 1249 wurde er durch Klerus und Volk von Mainz eindeutig zum Nachfolger
                des verstorbenen Mainzer Erzbischofs Siegfried III. von Eppstein gewählt. Dieses Amt lehnte er auf päpstliches
                Verlangen hin ab, wofür er mit der Legatenwürde für Deutschland belohnt wurde. Dadurch war er Mitte der 1240er
                Jahre fraglos der mächtigste Reichsfürst und konnte sich die Etablierung eines antistaufischen Gegenkönigtums
                erlauben. Er war maßgeblich am Interregnum beteiligt, indem er zunächst 1246 Heinrich Raspe zum römisch-
                deutschen König wählte, später 1248 Wilhelm von Holland und 12   Richard von Cornwall jeweils in Aachen
                sogar krönte.
                Als Zeichen seines ausgreifenden Machtwillens legte Konrad im Jahr 1248 den Grundstein des Kölner Doms im
                damals hochaktuellen Stil der französischen Gotik. Das Geld dazu beschaffte er sich zum Teil durch einen regen
                Ablasshandel, selbst in England.








                                                         ex 30 8
           30 8  Pfennig April 1238 - November 1239, mit Titel eines Elekten. Thronender Erzbischof mit 2 Fahnen / Dreitürmiges
                Torgebäude.  Hävernick 653.                                                 2 Stück   Schön   0,--
                Beide ex Auktion Kölner Münzkabinett 47, 1988, Nr. 519



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