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Nachruf auf Dr. Eckhard Plümacher (23.10.1938 - 12.12.2021)
Die Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin trauert um ihren langjährigen
Bibliotheksdirektor und neutestamentlichen Kollegen Dr. Eckhard Plümacher, der im Alter von
8 Jahren gestorben ist.
Eckhard Plümacher war mit Leidenschaft wissenschaftlicher Bibliothekar. Nach einem
Bibliotheksreferendariat und der Prüfung für den höheren Dienst an wissenschaftlichen
Bibliotheken übernahm er im Jahr 97 die Leitung der Bibliothek der Kirchlichen Hochschule
Berlin (West). Drei Jahrzehnte lang prägte er die Geschicke dieser theologischen Sammlung:
zwanzig Jahre als Bibliotheksdirektor der „KiHo“ in Zehlendorf, anschließend ein Jahrzehnt an
der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte, wohin die Bibliothek im
Jahr 99 nach der Fusion der Berliner Theologischen Ausbildungsstätten überführt wurde.
Der Umzug an die Humboldt-Universität war eine besondere Herausforderung der
bibliothekarischen Laufbahn von Eckhard Plümacher, die er sowohl in Blick auf das Personal
als auch auf die bauliche Umsetzung souverän und verantwortungsvoll meisterte. Die Struktur
der Bibliothek, wie sie Eckhard Plümacher für den Standort in der Waisenstraße plante, setzt
sich in dem Bibliotheksbau der Zweigbibliothek am Standort Burgstraße bis heute fort.
Während der Jahrzehnte seines Wirkens wuchs die Bibliothek um mehr als 00.000 Bände an,
für deren Auswahl und inhaltliche Erschließung Eckhard Plümacher zuständig war. Seine
Arbeitsweise war akribisch und im besten Sinne traditionell: Jedes neue Zeitschriftenheft ging
über den Schreibtisch des „Chefs“, um nach Rezensionen durchgesehen zu werden. Jedes
Buch erhielt eine Systemstelle im großen Systematischen Katalog. Darüber hinaus erstellte er
Bibliographien und schrieb Fachaufsätze über historische Bibliotheksthemen, die neben
seinen zahlreichen theologischen Publikationen hilfreich für den guten Ruf der Bibliothek
waren. Seine Kolleginnen und Kollegen wussten es zu schätzen, dass er sie weitgehend
eigenverantwortlich arbeiten ließ. Dabei behielt er jederzeit den Überblick über die
Arbeitsbereiche jedes und jeder Einzelnen und schaffte mit seiner „rheinischen Frohnatur“ ein
angenehmes Arbeitsklima. Die Liebe zu den Zettelkatalogen und die Distanz zu den neuen
technischen Möglichkeiten sind auch zu erwähnen, hier blieb Eckard Plümacher einem
konventionellen bibliothekarischen Arbeiten verpflichtet. Die Transformation in die digitale
Bibliothekswelt übernahm dann eine neue Generation, der er nach seinem Ruhestand Ende
00 bereitwillig und wohlwollend seinen Platz überließ.
Neben seiner Tätigkeit als Bibliothekar ist Eckhard Plümacher als Forscher auf dem Gebiet des
Neuen Testaments, insbesondere der Erforschung der Apostelgeschichte im Rahmen der
antiken griechisch-römischen Geschichtsschreibung, hervorgetreten. Er wurde im
Wintersemester 9 7/ 8 an der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität
Göttingen mit einer von Hans Conzelmann betreuten Arbeit unter dem Titel „Untersuchungen
zum Verhältnis der Apostelgeschichte zur hellenistischen Literatur“ promoviert. Die Arbeit ist
97 unter dem Titel „Lukas als hellenistischer Schriftsteller“ als Band 9 der Reihe „Studien
zur Umwelt des Neuen Testaments“ erschienen. Auf den Spuren der deutschen Actaforschung, wie
sie vor allem von Martin Dibelius, Ernst Haenchen und Hans Conzelmann
geprägt worden war, analysiert Plümacher in dieser Arbeit die literarischen Formen und
Motive, derer sich Lukas bei der Abfassung seines zweiten Buchs bedient hat. Insbesondere
widmet er sich dabei der Funktion der Reden in der Apostelgeschichte als einem Stilmittel der
griechischen Geschichtsschreibung seit Thukydides, der „Septuaginta-Mimesis“, dem
Stilmittel der Archaisierung sowie dem „dramatischen Episodenstil“. Die Arbeit ist zu einem
klassischen Werk der deutschen Actaforschung geworden, das breite Akzeptanz gefunden und
die weitere Diskussion über die Apostelgeschichte mitgeprägt hat.
Daneben hat Eckhard Plümacher etliche weitere wichtige Studien zur Apostelgeschichte und
ihrem literarischen und historischen Kontext verfasst. Zu nennen sind vor allem die
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