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Der Bibliotheksnutzer







                „Eckhard Plümacher hat zwischen November  0 7 und Januar  0 0 an   7 Tagen in der Bibliothek
                des Münzkabinetts im Bode-Museum gearbeitet. Der evangelische Theologe und vormalige Biblio-
                theksdirektor der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität erwarb nicht nur antike Mün-
                zen, sondern er beschäftigte sich auch intensiv mit Ihnen. In das Münzkabinett kam er meist mit der
                gezielten Suche nach Literatur, die er in den ihm sonst vertrauten Bibliotheken nicht finden konnte.
                Er hatte auch schon vor  0 7 immer wieder einmal im Münzkabinett gearbeitet, aber für einige Zeit
                wurde es ihm zu einem bevorzugten Arbeitsplatz.
                Der Studiensaal ist von Dienstag bis Freitag von  0–  . 0 Uhr geöffnet. Eckhard Plümacher kam
                meist am späten Vormittag und arbeitete dann intensiv seine Literaturliste ab. Unterbrechungen boten
                die regelmäßigen Raucherpausen draußen, gerne gemeinsam mit Mitarbeitern und anderen Besuchern.
                So konzentriert und ruhig er arbeitete, so war er doch ansprechbar und immer seinen Gesprächspart-
                nern zugewandt. Bei aller Freundlichkeit vermittelte er einen klaren Wertekanon, zu dem einerseits die
                Erwartung von Leistungsbereitschaft gehörte, andererseits aber auch ein Verständnis für Schwächen,
                solange diese nicht mit Bösartigkeit und Destruktion verbunden sind. Er entwickelte eine Verbunden-
                heit zum Münzkabinett, die er etwa dadurch zum Ausdruck brachte, dass er die Geburtstagsgäste zu
                seinem 80. Geburtstag dazu aufforderte, anstatt von Geschenken an ihn dem Münzkabinett Münzpa-
                tenschaften zu spenden. Das Münzkabinett hat mit Eckhard Plümacher einen Freund und Förderer
                verloren, ich selbst einen anregenden Gesprächspartner. Die von ihm zusammengetragenen Münzen
                sollen nun wieder anderen Münzsammlern Freude bereiten. So hat er es sich gewünscht.“

                                                                             Prof. Dr. Bernhard Weisser, Berlin







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