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1131 lysimachos, 321-281 v. chr. Kleinbronze (Hemichalkous), Lysimacheia (Thrakien). Kopf der Athena / Kopf eines
Löwen von vorn. 10h. CNT -; HGC 1752. 1,73 g.; 12,2 mm. Selten, grüne Patina Sehr schön 150,--
Ex Auktion Timeline, 3.12.21, 8192 (dort: „property of a Hertfordshire lady, ex David Miller“).
Unter den hellenistischen Herrschern ist es Lysimachos, der eine besonders enge Verbindung mit dem Löwen eingeht. Curtius Rufus weist
darauf hin, dass Lysimachos auf der Grundlage einer gemeinsamen Löwenjagd mit Alexander eine fabula aufbaute, die im Kern aus der
Behauptung bestand, Alexander habe Lysimachos mit einem Löwen zusammen in einen Käfig sperren lassen und der Somatophylax habe den
Leu getötet. Die Erzählung vom Sieg des Lysimachos über den Löwen diente zweifellos dazu, dessen aretè hervorzuheben und ins wahrhaft
Herkulische zu steigern, ja, vielleicht sogar die Tat des Herkules zu übertreffen, denn die meisten Curtius folgenden Schriftsteller berichten,
dass der Löwe mit bloßen Händen getötet worden sei. Allerdings bediente sich der Makedone auch einer gewissen Schlauheit und nutzte
vermeintliche Schwachstellen des Tiers eiskalt aus. Plinius verbindet die Episode mit der Beobachtung, dass ein Löwe in der Arena wehrlos sei,
wenn man ihm eine Decke über den Kopf werfe und so seinen Sehsinn störe: „Alle seine Kraft besteht nämlich in den Augen. Daher ist es
weniger zu bewundern, dass Lysimachus, der auf Alexanders Befehl mit einem Löwen zusammengesperrt wurde, denselben erwürgte.“ (Plin.
nat. 8, 21). Der erste Satz findet seinen idealen Ausdruck in dem hier in Rede stehenden Münzbild, dessen Eindringlichkeit maßgeblich über
die Augen vermittelt wird. Es sollte zweifellos dazu dienen, der Gefahr Ausdruck zu verleihen, der sich Lysimachos im Käfig ausgesetzt fand.
Gleichzeitig veranschaulichte das Münzlein, dass der (spätere) König durch die kluge Lenkung seiner Schutzgöttin Athena die Fähigkeit besaß,
einer solchen Gefahr zu trotzen.
1132 1,5:1 1132
1132 perseus, 179-168 v. chr. Drachme rhodischen Typs 171/170 v. Chr., Mzst. in Thessalien unter dem Beamten
Hermias. Kopf des Helios von vorn / Rose. 5h. Price in FS Kraay-Mørkholm Tf. LV, 247; SNG Keckman 795.
2,73 g.; 16,0 mm. Feine, teils goldschimmernde Tönung Vorzüglich 250,--
Ex Auktion Frankfurter Münzhandlung 156, 2022, 83.
KleinASien
1133 1133
2:1
1133 unbesTimmTe münzsTäTTe. Obol (1/24 Stater) 6./5. Jhdt. v. Chr. Kopf eines Löwen (?) mit 5 Strahlen von vorn /
Rohes Incusum. Slg. Klein vgl. 232 (Diobol); Slg. Rosen vgl. 395 (Diobol), dort Vermutung einer Prägestätte an der
Südwestküste Kleinasiens; Thompson in: ANSMN 1966, p. 5, Tf. 1,5 (Tetrobol). 0,67 g.; 7 mm.
Sehr selten, feine, dunkle Tönung Gutes Sehr schön 150,--
Ex Auktion Savoca Blue 115, 2021, 261. Bislang unediert, vgl. aber Auktion CNG e516, 2022, 295.
1134 1134
2:1
1134 Tetartemorion 6./5. Jhdt. v. Chr. Drei Augenpaare um einen Zentralpunkt / Rohes Incusum. 0,16 g.; 5,8 mm.
Äußerst selten, feine Tönung Sehr schön 100,--
Ex Auktion Savoca 126, 2022, 180.
Die Augen erinnern an die von Eulen.
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