Page 186 - BussoPeus A439
P. 186
SAMMlUnG De fAce
eUBOeA
1121
chAlKiS
1121 Bronze-Chalkous 245/196 v. Chr. Büste der Hera mit Diadem von vorne, leicht nach rechts geneigt, vom Diadem
hängen Bänder herab / Adler nach rechts fliegend, mit einer Schlange kämpfend, die er mit den Krallen und dem Schnabel
hält, rechts Weintraube. 4 h. HGC 1490; Picard, Chalkis, 43. 2,20 g.; 12,5 mm. Selten, dunkelgrüne Patina Sehr schön 50,--
AttiKA
1122 1122
1,5:1
Athen
1122 Obol ca. 525 v. Chr., „Wappenmünze“. Gorgoneion / Rohes Quadratum incusum mit 4 Feldern. HGC 1655. 0,54 g.;
7,9 mm. Sehr selten Scharf gereinigt, schön 150,--
Datierung nach Kroll 1981.
Ex Auktion Savoca 122, 2021, 135.
Das Gorgoneion ist hier die Trophäe der gorgophónos Athena. In seinem tödlichen Blick sammelt sich die Wehrhaftigkeit der Polis. Kim
Hartswick konnte dem Münzbild in seiner Studie zur politischen Relevanz dieses Motivs in Athen noch einen weiteren Aspekt entlocken:
»These Gorgoneia are not only a reference to the Athenian goddess and the Argive Perseus, but a reflection of the very real alliance between
Argos and Athens under the Peisistratids«. Es war nämlich so, dass die zu dieser Zeit Athen beherrschende Dynastie der Peisistratiden den
Rückhalt, um nicht zu sagen, die Rückendeckung der Tyrannen von Argos genossen. Perseus, der Athena das Gorgoneion verschaffte, war
bekanntlich ein Argiver. Somit ließ sich das Gorgoneion zugleich als Drohung nach innen verstehen: Im Falle eines Aufstandes gegen die
attische Tyrannis würde Argos zur Hilfe kommen.
1123
1,5:1 1,5:1
1123 Tetradrachme 454/404 v. Chr. Kopf der Athena / Eule (Steinkauz), dahinter Olivenzweig und Mondsichel. 6h. HGC
1597; Kampmann-Rutten 9 (Datierung 430er-420er v.); Kroll 8. 17,22 g.; 25 mm. Feine Tönung Vorzüglich 750,--
Ex Auktion Roma e63, 2019, 126.
Was hat diese Münze in einer Spezialsammlung von Frontaldarstellungen zu suchen? Nun, zum einen begegnet uns die Eule auf der Rückseite
von vorn - wie es bei diesem Tier ausnahmslos der Fall ist. Zum anderen aber, und darin liegt der wichtigste Grund, entfaltet das archaische,
direkt auf den Betrachter ausgerichtete Auge der Athena (die auch als die „Eulenäugige“ apostrophiert wird,) eine Wirkung, die einer
Frontaldarstellung nahe kommt.
190