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        1336  albrecht  Von  brandenburG,  1514-1545,  seit  1513  erzbischoF  Von  maGdeburG  und  administrator
              Von  halberstadt,  1518  Kard.  Silbergussmedaille  1535,  mit  Randpunzen  Mainzer  Rad  in  Wappen  und
              HR,  getrennt  durch  einen  Tremulierstrich.  Modell  von  Hans  Reinhart  dem  Älteren.  Büste  mit  Barett  rechts,
              darunter  Künstlersignatur  /  Fünfzehnfeldiges  Wappen  mit  3  geistlichen  Mittelschilden,  besteckt  mit  Kreuzstab,
              Schwert  und  Krummstab,  darüber  Kardinalshut,  zu  den  Seiten  die  Schildhalter,  die  Hl.  Barbara  und  der  Hl.
              Moritz.  Habich 1941; Prinz Alexander 263; Slg. Heerdt 230; Slg. Pick 262; Slg. Walther -. 80,24 g.; 56 mm.
                                                  Äußerst selten  Felder geglättet, Reste von Altvergoldung, sehr schön  25.000,--
              Vgl. zu dieser Medaille ausführlich: Eichelmann, Wolfgang, Betrachtungen zu einer Medaille des Kardinals Albrecht von Brandenburg aus dem
              Jahr 1535 und zu den Mainzer Goldschmiede- und Beschauzeichen des 16. Jahrhunderts, Hamburg 2019.
              Eichelmann  schreibt  dort  S.22  f.  zusammenfassend  zu  diesem  Exemplar:  „Die  von  uns  beschriebene  Medaille  auf  das  45.  Lebensjahr
              Kardinal  Albrechts  aus  dem  Jahr  1535  zeigt  als  Punze  das  Medailleurszeichen  HR  von  Hans  Reinhart  dem  Älteren,  die  andere  Punze
              zeigt  (...)  das  Mainzer  Rad  und  dazwischen  den  Tremulierstrich.  Daraus  folgt  eindeutig,  das  Hans  Reinhart  der  Ältere  diese  Medaille
              produziert hat. Die zweite Punze mit dem Mainzer Rad ist das Beschauzeichen des Jacob Faust. Er war Mainzer Bürger und Zunftmeister
              und Vorsteher der Mainzer Goldschmiedezunft. Er wurde am 3. März 1524 von Kardinal Albrecht zum Wardein bestellt und bekleidete
              damit auch, wie es bei den münzberechtigten Ständen üblich war, das Amt des Beschaumeisters. Bei der Randpunze handelt es sich also
              um  ein  Hoheitszeichen,  ein  Amtssiegel,  in  Form  einer  Punze,  zu  deren  Führung  nur  der  Beschaumeister  befugt  und  berechtigt  war.
              Aus dem Dargelegten ist der Schluss zu ziehen, dass die beschriebene Medaille (...)  eine Auftragsarbeit Kardinal Albrechts war, die von Hans
              Reinhart im Jahr 1535 gefertigt und vom Beschaumeister und Wardein Jacob Faust geprüft und für gut befunden wurde.“
              Bei dem vorliegenden Stück handelt es sich um die Einzige uns bis dato bekannte Renaissance Medaille mit zeitgenössischem Amtssiegel und
              darüber hinaus dem frühesten überhaupt geführten Mainzer Beschauzeichen und ist damit auch von besonderer kunst- und kulturhistorischer
              Bedeutung.











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                                                        1,5:1
        1337  GeorG Friedrich Von GreiFFenclau zu Vollrads, 1626-1629, seit 1616 bischoF Von worms. Goldgulden 1626,
              Frankfurt a. M., Mzm. Caspar Ayrer, Münzvereins-Prägung. Vierfeldiges Wappen / In den Winkeln eines schräg gestellten
              Blumenkreuzes die Wappen von Mainz, Köln, Trier und das Wappen mit dem Reichsapfel.  F. 1639; Prinz Alexander -;
              Slg. Heerdt 279; Slg. Pick 339; Slg. Walther -. 3,26 g.        GOLD Äußerst selten  Vorzüglich  10.000,--
              Ex Slg. Pick, Auktion Peus Nachf. 405, 2011, Nr. 339 und ex Auktion Frankfurter Münzhandlung 146, 1996, Nr. 411. Die Prägung erfolgte für
              Würzburg zur Auslösung der an Brandenburg-Ansbach verpfändeten Stadt Kitzingen (vgl. Pick, S. 76).







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