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                                                          1382
                SAGAlASSOS

           1382  claudius goThicus, 268-270. Bronze. Büste, davor Wertzeichen I / Löwe mit Speer im Maul und Blick zum Betrachter
                nach links. 1h.  RPC X unassigned; 63569; SNG BN 1870-1871. 18,10 g.; 32,7 mm.     Schwarzgrüne Patina  Sehr schön  250,--
                Ex Auktionen Nomos 11, 2018, 444, Leu e3, 2018, 613 und CNG 120, 2022, 630.
                Das Münzbild ist eine klare Kampfansage. Das Bild begegnet zwei Mal auf dem Geld von Sagalassos: zuerst unter Philippus I. (244-249 n.
                Chr.), dann unter Claudius II. In beiden Zeiträumen operierten römische Truppen im Osten, wobei Sagalassos eine Rolle für die Heereslogistik
                gespielt haben dürfte. So war unter Arabs 244/245 der Rückzug der Truppen aus Mesopotamien über Kleinasien zu organisieren. Die in etwa
                dieser Zeit entstandenen Sibyllinischen Orakel, deren Merkmal es ist, Zeitgeschehen verklausuliert post festum darzustellen, sprechen von
                einem sonnengesandten, wilden, furchterregenden und flammenspeienden Löwen, der die Perser niedergerungen habe (Or. Syb. 13, 165 und
                171). Auch für das zweite Auftreten des Münzbildes in Sagalassos lassen sich historische Gründe ausmachen. Zur Zeit des Claudius versetzten
                mehrere Verbände gotischer Gruppen nicht nur Italien und Griechenland, sondern auch weite Teile Kleinasiens in Aufruhr. Im Laufe des Jahres
                270 erreichten Gotenverbände das südliche Kleinasien, wobei auch das pamphylische Side, welches sich etwa 240 km entfernt von Sagalassos
                befand, belagert wurde. Vermutlich ist ein gewisser Teil des Prägeprogramms, das Sagalassos unter Claudius II. emittierte, mit dieser Situation
                verbunden, denn die Münzrückseiten weisen zahlreiche Motive auf, welche die Kampfbereitschaft der Stadt und ihre  Bündnistreue zu Rom
                hervorheben.

                                                    lYKAOnien







                                       1383                                     1384
                eiKOniOn

           1383  anonym. Bronze 69/79. Gorgoneion / Kybele auf Thron. 7h.  RPC 1608B.9 (dies Expl.). 2,28 g.; 14,6 mm.
                                                                                 Dunkelgrüne Patina  Sehr schön  50,--
                Ex Auktion Savoca 125, 2022, 292.
           1384  Bronze 69/79. Gorgoneion / Legende in Kranz. 5h.  RPC 1608C. 2,39 g.; 15,8 mm.    Dunkelbraune Patina  Sehr schön  50,--

                Der Stadtname Ikonion, mit Sicherheit anatolischen Ursprungs, wurde volksetymologisch mit dem „eikon“ schlechthin, dem Gorgoneion, in
                Verbindung gebracht, weshalb fast alle Münzen der Stadt dieses Münzbild aufweisen oder auf den Perseusmythos anspielen.

                                                      KiliKien









                                                          1385
                hierAPOliS-KAStABAlA
           1385  anonym. Bronze 1. Jhdt. n. Chr. (?) Büste der Tyche / Schwimmender Flussgott (Pyramos), Blick zum Betrachter, links
                Fackel. 6h.  RPC II, 1784.13 (dies Expl.); SNG BN 2225. 5,71 g.; 22,5 mm.     Grüne Patina  Sehr schön  100,--
                Ex Auktion Savoca 108, 2021, 316.
                Die Fackel ist das Attribut der Hauptgöttin der Stadt, Artemis Perasia.



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