Page 166 - BussoPeus A439
P. 166
SAMMlUnG De fAce
1039 1039
2:1 1040
1040
1039 Litra 415/387 v. Chr. Kopf eines Löwen von vorn / Lorbeerzweig mit Initialen. 3h. Herzfelder, vgl. Tf. XI, J (andere
Stempel); HGC 1655; Rutter, HN 2499. 0,53 g.; 10,2 mm. Feine Tönung Leichter Randausbruch, fast vorzüglich 200,--
Ex Auktionen Peus Nachf. 427, 2020, 90 (Slg. Graeculus) und Auktion Schulman 243, 1966, 1076.
1040 Bronze 351/280 v. Chr. Löwenkopf von vorn / Kopf des Apollon. 5h. Rutter, HN 2534a; SNG ANS 685. 9,36 g.;
21 mm. Dunkelgrüne Patina Sehr schön 50,--
Ex Lagerliste Privat Kredit Bank 1, Lugano, Herbst 1976, 141 und Auktion Adolph Hess AG 249, 1979, 47.
Sizilien
1041 1041
2:1
ABAKAinOn
1041 Litra 410/400 v. Chr. Nymphenkopf von vorn / Bache mit Frischling. Bertino in Annali Suppl. 20 (1973), Tf. XII, 19;
Campana 21; HGC 21. Selten, feine, dunkle Tönung Gutes Sehr schön 200,--
Ex Auktion Roma May 2013, 120.
1042 1042
AKrAGAS
1042 Tetradrachme 464/446 v. Chr. Adler / Krebs mit Zügen eines menschlichen Gesichts auf der Schale. 3h. HGC 78;
Westermark, Akragas 423. 16,96 g.; 23,8 mm. Seltene Variante, feine Tönung Sehr schön 2.000,--
Ex Auktion Naumann 113, 2022, 196.
Auf einigen wenigen Reversstempeln der Silbernominale von Akragas trägt die ortstypische Krabbe ein menschliches Gesicht, dessen
Gestaltung sich von einem freundlichen Mondgesicht bis zu einem verkniffenen Antlitz (wie auf unserem Exemplar) bewegt. Dabei tritt das
voll ausgestaltete, freundliche Gesicht erst ab 410 v. Chr. auf. Es war Julius Schubring, der im Jahr 1870 eine enge Verbindung der Krabbe zu
Poseidon erkannte, zugleich aber erwog, ob nicht das Gesicht die Krabbe als Verkörperung des Flussgottes Akragas auszeichne. Diese Idee
wurde vielfach aufgegriffen, ist aber durchaus anfechtbar, wie zuletzt Westermark zeigte. Die Schwierigkeiten beginnen bereits damit, dass das
Gesicht nur in den seltensten Fällen auftaucht und enden noch nicht bei der Frage, ob der Flussgott so bedeutend für die Stadt war, dass er
auch im Edelmetall vertreten sein musste.
Bei den früheren, eher andeutungsweise gestalteten Gesichtern scheint es sich eher um eine individuelle Entscheidung des Stempelschneiders
zu handeln, wie auch die recht zufällige Verteilung dieser Stempel innerhalb der von Westermark rekonstruierten Prägereihe nahelegt (sichtbar
auf R35, 81, 83, 86-88, 90, 92). Offenbar lag die Idee nahe, dem für die städtische Identität so bedeutenden Schalentier menschliche Züge zu
verleihen. Wenn man eine Verbindung der Krabbe zu einer Gottheit sucht, wird man eher bei Poseidon (wie von Schubring richtig gesehen)
oder auch Apollon fündig, welche für die städtische Identität zweifellos von höherer Bedeutung waren. Eine Verbildlichung des Flussgottes in
der Krabbe zu sehen erscheint dagegen auch deshalb abwegig, weil darin dessen unbezähmbar-kraftvolles Wesen nicht angemessen ausgedrückt
würde.
170