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Löwe frisst erlegten Leopard.
Mosaik aus der Casa delle Colombre a mosaico,
Pompei. Nationalmuseum Neapel. (Inv. 114282).
Foto: F. Haymann
hYele-VeliA
1029 Drachme 535/465 v. Chr. Löwe mit Stierkeule in den Pranken / Quadratum incusum. HGC 1327; Rutter, HN 1259;
Williams, Velia 29. 3,91 g.; 13,8 mm. Selten, feine Kabinettstönung Vorzüglich 1.000,--
Ex Auktion Stack‘s Bowers, 22.6.2021, 70004.
Möglicherweise liefert Aelian mit einer seiner zahlreichen Betrachtungen zum Löwen einen Hinweis, weshalb der Blick des Raubtiers beim
Fressen von besonderem Interesse war. Unter seinen Beobachtungen aus dem ägyptischen Leontopolis, wo offenbar Löwen in einem Tempel
gehalten wurden, findet sich auch eine Fütterungszene: „Täglich erhalten sie Fleisch von Rindern (...); während sie fressen, wird in ägyptischer
Sprache dazu gesungen. Der Inhalt des Gesanges ist: ,Tötet keinen der (Zu-)Sehenden mit Blicken!‘ Es scheint sozusagen der Gesang die Stelle
eines Gegenzaubers einzunehmen.“ Man gewinnt den Eindruck, als seien die Blicke von Löwen während des Fressens noch einmal gefährlicher
als ohnehin. Den Gestaltern der entsprechenden Münzbilder war also offenbar daran gelegen, diese sprichwörtliche Gefährlichkeit besonders
eindringlich darzustellen. Vgl. auch die Darstellungen Nr. 1030, 1143, 1332.
1030 1030
1,5:1
1030 Didrachme 334/330 v. Chr. Kopf der Athena mit phrygischem Helm / Löwe frisst Beute, darüber A,
darunter Monogramm. 4h. Rutter, HN 1296; Williams, Velia 369. 7,52 g.; 21,8 mm.
Feine Tönung Aus verbrauchtem Aversstempel; Auflage im Avers, sehr schön 300,--
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