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3236 Silbermedaille 1786, auf die Erhebung der Akademie in Bonn zur Universität. Stempel von Hans Heinrich Boltschauser.
Büste rechts / Schrift. Laverrenz 220 b; Weiler 2065. 32,61 g.; 45 mm. Kleine Kratzer, fast vorzüglich 00,--
Ex Auktion Schenk-Behrens 62, 1991, Nr. 1513
ferdinand august von Spiegel zum Deesenberg
* 25. Dezember 1764 auf Schloss Canstein bei Marsberg
† 2. August 183 in Köln
Erzbischof von 1824 bis 183
Ferdinand August stammte aus dem altwestfälischen Adelsgeschlecht der
Freiherren Spiegel zum Deesenberg (Hochstift Paderborn). Im Gedankengut
der Aufklärung verwurzelt, neigte Spiegel in keiner Weise dem geistlichen Stand
zu, von dem er sich lediglich größere Karrierechancen erhoffte. In den Wirren
der Koalitions- und Freiheitskriege behielt er sowohl zu Preußen als auch zu
Napoleon ein gutes Verhältnis und nahm am Wiener Kongress teil, wo er für die
Lossagung vom Papsttum und die Gründung einer deutschen Nationalkirche
eintrat. Nachdem der Kongress keine kirchenpolitischen Entscheidungen
getroffen hatte, wandelte er sich von einem Vertreter des Staatskirchentums
zu einem Verfechter kirchlicher Freiheit. Spiegel, der für die Regierung kein
bequemer Mann war, bemühte sich um die prinzipielle Wahrung der kirchlichen
Unabhängigkeit gegenüber dem Staat. Im Konflikt um die Kindererziehung in
gemischtkonfessionellen Ehen verständigte er sich 1834 mit der preußischen
Regierung in der geheimen Berliner Konvention, welche die katholische
Erziehung nicht zwingend machte. Dafür fand er jedoch nicht die notwendige
Zustimmung durch Papst Gregor XVI. Bevor jedoch der Mischehenstreit offen
ausbrechen konnte, starb Ferdinand August am 2. August 183 in Köln.
323
323 Silbermedaille 1833, Widmung der Diözese zu seiner Genesung. Stempel von Francke. Büste links / Schrift in Kranz.
Slg. Brettauer 4568; Weiler 2241. 36,22 g.; 41 mm. Vorzüglich 100,--
Ex Münzzentrum 65, 1988, Nr. 4524