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Slg. baur, köln






                                              Maximilian franz von österreich

                                              * 8. Dezember 1756 in Wien      † 26. Juli 1801 in Hetzendorf bei Wien

                                              Erzbischof  von  1 84  bis  1801,  außerdem  Fürstbischof  von  Münster.
                                              Hochmeister des Deutschen Ordens

                                              Maximilian Franz, war der jüngste Sohn des römisch-deutschen Kaisers Franz
                                              I. Stephan und dessen Ehefrau Maria Theresia von Österreich und Ungarn.
                                              Er hatte fünfzehn Geschwister, zwei seiner älteren Brüder waren die Kaiser
                                              Joseph II. und Leopold II. Er war von der Aufklärung beeinflusst und suchte
                                              in verschiedenen Politikfeldern Reformen durchzusetzen. Im Zuge des ersten
                                              Koalitionskrieges wurden seine linksrheinischen Gebiete besetzt und später
                                              Frankreich  einverleibt.  Die  Durchführung  der  Säkularisation  und  damit
                das Ende des Kurstaates hat Maximilian Franz nicht mehr erlebt. Obwohl der gläubige Katholik Maximilian Franz die
                geistliche Laufbahn nicht aus Berufung eingeschlagen hatte, nahm er als Bischof seine Amtspflichten im Gegensatz
                zu einigen seiner Vorgänger Ernst. Er zelebrierte mehrmals in der Woche die Messe, machte von seinem Weiherecht
                regen Gebrauch und beteiligte sich an kirchlichen Festlichkeiten wie der Fronleichnamsprozession. Er reiste durch
                sein Bistum und nahm Kirchweihen und Firmungen vor. Auch in seinem Auftreten unterschied er sich von seinen
                Vorgängern. So trat er stets bescheiden und schlicht gekleidet auf. In der Innen- und Bildungspolitik war er sehr stark
                von den Ideen der Aufklärung geprägt und bemühte sich darum, seine geistlichen Fürstentümer nach aufgeklärten
                Vorstellungen zu reformieren. Kunsthistorisch bedeutsam war seine Unterstützung von Ludwig van Beethoven, auch
                wenn er keine engere persönliche Beziehung zu ihm hatte. Er förderte den jungen Komponisten in Bonn, indem er
                ihn als Hoforganisten anstellte, und schickte ihn erstmals 1 8  nach Wien, wo er sich von Januar bis März aufhielt
                und die Bekanntschaft Mozarts gemacht haben soll. Weiterhin vermittelte er die Bekanntschaft mit Joseph Haydn,
                der im November 1792 Beethovens Ausbildung übernahm, die vom Kurfürsten finanziert wurde. Als Dank wollte
                ihm Beethoven seine 1. Sinfonie widmen. Der überraschende Tod von Max Franz am 27. Juli 1801 machte diese
                Widmung jedoch hinfällig.





















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           323   Silbermedaille 1786, auf die Erhebung der Akademie in Bonn zur Universität. Stempel von Hans Heinrich Boltschauser.
                Büste rechts / Schrift.  Laverrenz 220 b; Weiler 2064. 32,37 g.; 45 mm.
                                                             Stempelfehler, kleiner Schrötlingsfehler am Rand, vorzüglich  600,--
                Ex Auktion Münz Zentrum 68, 1990, Nr. 3466











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