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              BlAUnDOS


        1247  Bronze 2./1. Jhdt. v. Chr. Kopf des Asklepios / Hygieia-Tyche frontal mit Füllhorn und Schlange. 12h.  BMC 28; Kurth,
              Lydia 39. 4,77 g.; 16 mm.                                    Selten, schwarzgrüne Patina  Sehr schön  100,--









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              SArDeiS


        1248  Bronze 2. Jhdt. v. Chr. Dionysoskopf / Löwe mit zerbrochenem Speer, Blick zum Betrachter. 12h.  Kurth, Lydia
              vgl. 186-204. 7,10 g.; 18 mm.                                    Schwarzgrüne Patina  Sehr schön  100,--
              Erst  jüngst  schlug  Johannes  Nollé  vor,  im  Revers  das  Siegel  Alexanders  des  Großen  zu  erkennen  (vgl.  Nr.  1130)  und  die  gesamte
              Münzikonografie als einen Verweis auf die Befreiung der Stadt Sardeis von der persischen Oberherrschaft zu lesen. Doch gerade nach
              der  Ikonologie  des  Bildes,  die  sehr  nuancenreich  und  stark  abhängig  von  Prägezeit  und  -ort  ist,  scheinen  daran  Zweifel  angebracht.
              Nehmen wir hierzu zunächst das Vorderseitenmotiv in den Blick, den Kopf des Dionysos, den Nollé unter Verweis auf moderne Literatur
              als Referenz auf Alexander deutet. Im spezifischen Fall von Sardeis aber verbirgt sich hinter dem griechischen Dionysos der altanatolische
              Gott Zagreus-Sabazios, den Nonnos als keróen bréfos bezeichnet, der also mit Hörnern zur Welt kam. Auch verwandelt er sich in der Episode,
              die Nonnos beschreibt, in einen dasplêtes léwn, einen fürchterlichen Löwen. Auf diesen Bronzemünzen sehen wir also keinen dionysischen
              „Panther“  (bzw.  richtiger:  Leoparden),  sondern  Dionysos  selbst  in  seiner  Verkörperung  als  gehörnter  Löwe,  wie  er  dem  auf  Sabazios
              beruhenden Lokalmythos geläufig gewesen sein dürfte. Wenn der in dieser Zeit zu den prokathezómenoi theoi zählende Dionysos in dieser wilden
              Pose gezeigt wird, drückt sich darin die Wehrhaftigkeit und Kampfbereitschaft der Polis aus. Die Wildheit des gegen die Titanen kämpfenden
              Sabazios-Löwen wird im Münzbild durch den zerbissenen Speer ikonographisch unterstrichen.

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        1249  unbesTimmTer  dynasT.  Stater  um  480  v.  Chr.,  unbestimmte  Münzstätte.  Löwe  mit  überlangem  Hals  und  Blick
              zum  Betrachter  linkshin  sitzend,  den  Betrachter  grüßend  /  Pegasosprotome  nach  links  in  vertieftem  Perlkreis.
              8h.    Asyut  -;  Babelon,  Traité  -;  Müseler  -,  vgl.  III  25-28;  Slg.  Winsemann-Falghera  (Vismara  II)  58  var.  (Pegasos
              in Perlquadrat n. r.); SNG Cop. Suppl. -; SNG v. Aulock vgl. 4086 (Pegasos n. r.). 9,43 g.; 22,4 mm.
                                                 Äußerst selten, feine Tönung  Interessante Überprägungsspuren, sehr schön  1.000,--


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