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Die waidgerechtigkeit
                                               Die auf diese Sage zurückgehende Waidgerechtigkeit bezieht sich
                                               nach Ansicht des Deutschen Jagdverbands auf drei Aspekte: „Der
                                               Tierschutzaspekt betrifft die Einstellung des Jägers zum Tier als Mit-
                                               geschöpf, dem vermeidbare Schmerzen zu ersparen sind. Der Um-
                                               weltaspekt fordert vom Jäger die Einbeziehung der Umwelt in ihrer
                                               Gesamtheit in sein Denken und Handeln. Der mitmenschliche Aspekt
                                               betrifft das anständige Verhalten gegenüber anderen Jägern sowie
                                               der nicht die Jagd ausübenden Bevölkerung.“  Ein vierter Aspekt
                                               greift außerdem eine unbestimmte Anzahl „ungeschriebener Ge-
                                               setze“ auf, die besonders bei Jägern älterer Generationen Beach-
                                               tung finden und sich auf einen Chancenausgleich zwischen Jäger
                                               und Wild (besonders Niederwild) beziehen.

                          Jagdszene
                        (Meno Mühlig)

              So gilt es z. B. als „unweidmännisch“ eine Ente auf dem Wasser sitzend, einen Hasen in der Sasse liegend,
              einen Fasan laufend (als „Infanterist“) zu erlegen bzw. zu beschießen. Dahinter steht der Gedanke, dass

              die Ente und der Fasan ihre besten Chancen im Flug, der Hase seine besten Chancen in der Flucht hat,
              nicht getroffen zu werden. Demzufolge gelten zum Teil auch halbautomatische Flinten und Repetierflin-
              ten als„unweidmännisch“, da diese mehr als die üblichen zwei Schuss einer Doppelflinte auf das Wild
              zulassen und so die Chancen des Wildes verringern. In diesem Fall wird die maximale Ausnutzung der
              technischen Überlegenheit als „unweidmännisch“ angesehen und nicht selten mit dem Ausschluss aus der
              Jagdgesellschaft sanktioniert.


              Die großwildjagd - ein hoch polarisierendes thema
              Zur  Zeit  des  europäischen  Kolonialismus  herrschte  in  Eu-
              ropa noch die Vorstellung von der reißenden Bestie, wenn es
              um die Raubtiere vor allem Afrikas und Indiens ging. Zirkusse
              und sogar Zoos kultivierten dieses Bild, um beim Besucher
              wohlige Schauer zu verursachen und dadurch an Attraktivität
              zu gewinnen. Dies verlieh aber auch der Großwildjagd einen
              heroischen Charakter und damit einen Rückfall in mittelalter-
              liche Ansichten. Ein Schuldbewusstsein war dabei bis in die
              1970er Jahre fremd.


              Seitdem  trifft  der  Jagdtourismus  bei  Naturschützern  auf
              scharfe Kritik, vor allem wenn die charismatische Megafauna
              Afrikas betroffen ist.                                              Grosswildjagd
                                                                                 (Briton Riviere)

              Die Vorstellung, dass kontrollierte Trophäenjagden im Ausland unter gewissen Umständen eine nach-
              haltige Landnutzung darstellen und zum Erhalt von Schutzgebieten sowie der darin heimischen Arten
              dienen können, trifft dagegen vielfach auf Unverständnis. Umgekehrt stößt in den betroffenen Ländern,
              die oftmals bereits einen hohen Anteil ihrer Landesfläche unter Schutz gestellt haben, ein noch weiterge-
              hender Nutzungsverzicht durch die Ausweisung neuer Schutzgebiete häufig auf entschiedene Ablehnung
              bei der einheimischen Bevölkerung.

              Zum Glück hat sich inzwischen die Fotosafari als tierschonende Jagdmethode etabliert.




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