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Joseph clemens von bayern
* 5. Dezember 1671 in München † 12. November 1723 in Bonn
Erzbischof von 1688 bis 1723, außerdem Bischof von Lüttich, Hildesheim,
Freising, Regensburg
Joseph Clemens war einer von vier Söhnen des Kurfürsten Ferdinand Maria
von Bayern und dessen Ehefrau Henriette Adelaide. Einer seiner Brüder war
Kurfürst Max Emanuel von Bayern. Er war ein Onkel von Karl Albrecht von
Bayern, der als Karl VII. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde. Er
war auch Neffe des Kölner Erzbischofs Maximilian Heinrich von Bayern.
Dieser hatte allerdings mit französischer Unterstützung Wilhelm Egon
von Fürstenberg zum Koadjutor und damit potenziellen Nachfolger vom
Domkapitel wählen lassen. Um die aggressive Politik Ludwigs XIV. von
Frankreich einzudämmen, übten sowohl Kaiser Leopold I. als auch Papst
Innozenz XI. Druck auf das Domkapitel aus, so dass Joseph Clemens doch
die Nachfolge seines Onkels antreten konnte. Gleichwohl betrachtete sich
Wilhelm Egon von Fürstenberg als gewählter Erzbischof und Kurfürst.
Ludwig XIV. akzeptierte die päpstlich-kaiserliche Entscheidung nicht und
schickte von Fürstenberg eine starke Armee zur Hilfe. Diese Intervention in
Reichsangelegenheiten war einer der zentralen Auslöser für den Pfälzischen
Erbfolgekrieg. Ein kaiserliches und ein brandenburgisch-niederländisches
Heer kämpften für die Durchsetzung des Herrschaftsanspruchs von Joseph
Clemens. Der Krieg verlief wechselhaft. Dabei wurden verschiedene
kurkölnische Städte, darunter Bonn, zerstört. Obwohl er auch dem Kaiser die
Macht in Köln verdankte, glaubte sich Joseph Clemens nicht genügend von
diesem unterstützt. Nach dem Frieden von Rijswijk begann er sich in Richtung
Frankreich zu orientieren. Kurköln wurde damit erneut Kriegsschauplatz
und es kam zu erheblichen Verwüstungen. Bonn wurde daraufhin 1 02 von
kaisertreuen Truppen besetzt und Joseph Clemens floh ins französische Exil
nach Namur. Im gleichen Jahr wurde er Bischof von Hildesheim. Seit 1704
hielt er sich in Lille auf und von 1 09 bis 1 14 schließlich in Valenciennes.
Im Frieden von Baden und Rastatt (1714) erhielt er seine Länder und Würden
zurück. Bei seiner Rückkehr 1715 nach Bonn brachte er auch seine Geliebte
Constance de Grousselier mit. Er erklärte zwar, seit seiner Bischofsweihe
keine intime Beziehung mehr zu ihr zu unterhalten, was aber nach den
Geburtstagen seiner Kinder nicht stimmen konnte. Joseph Clemens starb
am 12. November 1723 in Bonn. Er wurde vor der Dreikönigenkapelle im
Inneren des Kölner Doms beigesetzt.
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31 4 Silbermedaille o. J. (1688/1689), auf seine Inthronisation und die Vertreibung der Franzosen. Stempel von P. H. Müller.
Büste rechts / Victoria bekränzt den bayerischen Löwen, am Boden personifizierter liegender Neid. Randschrift. Forster
839; Weiler 1264; Wittelsbach 1748. 29,17 g.; 45 mm. Vorzüglich 1.000,--
Ex Auktion Hild 72, 1996, Nr. 2265. Die Randschrift stammt von Friedrich Kleinert, *1633 in Bartenstein, später Münzhändler in Nürnberg.
Er ließ Medaillen zum Verkauf anfertigen und war der erste in Deutschland, der diesen mit einer Maschine eine scharfe erhabene Randschrift
gegeben hat.