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SAMMlUnG De fAce
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1,5:1
1099 Bronze 4. Jhdt. v. Chr. Büste der Parthenos mit Polos von vorn / Hahn nach rechts stehend. 7h. AMNG III, 22; HGC
590. 3,06 g.; 15,8 mm. Sehr selten, dunkelgrüne Patina Sehr schön 250,--
Ex Auktion CNG e494, 2021, 303.
Während in der älteren Forschung die hier frontal-archaisierend gezeigte Parthénos (dt.: „Jungfrau“) als eine Abspaltung von Athena oder
Artemis angesehen wurde, erkennt die jüngere Forschung in ihr eine eigenständige Gottheit. In ihrer Eigenschaft als Kurotróphos war Parthenos
anscheinend für das Überleben, Großziehen und Wohlergehen der Heranwachsenden verantwortlich, was gewiss vorwiegend als Anliegen der
Frauen galt, jedoch auch für die Männer und die ganze Stadt von fundamentaler Bedeutung war: „Parthenos, als göttliche Jungfrau, ist (...)
vorwiegend als Beschützerin der heranwachsenden Frauen zu deuten, deren unabwendbare Bestimmung die Hochzeit bildete. Das macht sie
aber gewiss nicht zu einer Göttin der Frauen. Sie steht in enger Beziehung zum ehelichen und bürgerlichen Leben nicht nur der Frauen. Ihr
Wirkungsbereich besteht hauptsächlich in dem über Eheschließung und Mutterschaft zu erzielenden Eingliederungsprozess der Frau in die
Gemeinde, der von zentraler Bedeutung für alle ihre Mitglieder ist, ganz besonders für Männer.“ (A. Prokova, Die figürlichen Tonvotive aus
dem Heiligtum der Parthenos in der antiken Stadt Neapolis).
1100 1100
1,5:1
UrAnOPOliS
1100 Bronze 300/290 v. Chr. Achtstrahliger Stern / Aphrodite Urania mit Zepter auf Himmelsglobus sitzend, Blick zum
Betrachter. 12h. AMNG III.2, 3; HGC 606. 3,25 g.; 15,9 mm. Sehr schön 100,--
Ex Auktion Naumann 122, 2022, 157.
1101 1101
1,5:1
rÖMiScheS PrOteKtOrAt
1101 anonym. Bronze 167/165 v. Chr. Kopf eines Papposilen mit Efeukranz von vorn / Efeukranz, darin D - MAKE -
DONWN. 1h. HGC 1117 corr. (Datierung); Kremydi Serie 9.17; Mackay, in: ANSMN 14, 1968 p. 8-11 und Tf. III 8-10.
10,59 g.; 22 mm. Dunkelgrüne Patina Sehr schön 125,--
Ex Auktion Solidus 85, 2021, 175 (Slg. Prof. Dr. Peter R. Franke).
Seit der Studie von Sophia Kremydi, der unsere Datierung folgt, ist die geläufige Erklärung, wonach der Silenskopf eine Anspielung auf einen
römischen Prägeherrn namens Silanus sei, hinfällig.
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