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Vorwort Dr. Jürgen Baur
Mit diesem Katalog wird die Münz- und Medaillensammlung von Herrn Dr. Jürgen Baur präsentiert, die in einem
Zeitraum von mehr als 0 Jahren zusammen getragen wurde. Die Sammlung hat einerseits einen festen Kern mit
klarem Bezug zur Biographie und ist andererseits so vielfältig wie die Interessen des Sammlers.
Biographisches
Herr Dr. Jürgen Baur wurde am 13. September 193 in Köln geboren. Das Abitur machte er am Staatlichen Apo-
stelgymnasium in Köln. Er studierte an der Universität zu Köln Rechtswissenschaften und schloss das Studium
mit der Promotion zum Dr. juris utriusque ab. Beruflich war die wichtigste Station die Aachener Grundvermögen
Kapitalanlagegesellschaft in Köln für die er als Geschäftsführer tätig war. Er verfasste verschiedene Buch- und
Fachpublikationen zum Investmentrecht, insbesondere einen Kommentar zum Gesetz über Kapitalanlagegesell-
schaften (KAGG). Neben seiner beruflichen Tätigkeit bekleidete er verschiedene Ehrenämter. Unter anderem
war er viele Jahre Vorsitzender des Verwaltungsrates des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds. Aufgrund seiner
vielfältigen und großen Verdienste um kirchennahe Institutionen wurde Herr Dr. Jürgen Baur 2012 zum Ritter des
päpstlichen Silvesterordens ernannt.
Die Sammlung
Der Sammler hat sich den Themen, die ihn beschäftigten immer mit viel Sorgfalt und Akribie gewidmet. Dies
spiegelt sich eindrucksvoll in der umfangreichen Literatur wieder, die ein wichtiger Bestandteil der Sammlung ist.
Die erste Münze der Sammlung war eine römische Münze – ein Postumus (Los-Nr. 3651). Dieses Stück hat die
Leidenschaft für eine Sammlung der Münzen und Medaillen entfacht. Einen Bezug zum späteren Schwerpunkt
der Sammlung kann man leicht herstellen – die Geburtsstadt des Sammlers wurde von den Römern gegründet
und im Jahr 50 n. Chr. als Colonia Claudia Ara Agrippinensium (kurz Colonia) zur Stadt erhoben. Ein großer
Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Kölner Münzen und Medaillen. Bei den Münzen sind es die Münzen der
königlichen Münzstätte und des Erzbistums Köln und bei den Medaillen sind es Motive mit einem Bezug zu Köln
(Kölner Bauwerke, Kölner Künstler, Kölner Persönlichkeiten). Im Rahmen der Münzsammlung galt ein beson-
deres Interesse der Person des Clemens August von Bayern. Dieser vereinte in seiner Person viele Funktionen, so
war er Erzbischof von Köln und damit gleichzeitig Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Weiterhin war er
unter anderem auch Bischof von Regensburg, Münster, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim. Die Sammlung
enthält neben den Münzen des Erzbistums Köln eine Reihe von Münzen weiterer Bistümer wie Hildesheim,
Magdeburg, Mainz, Münster, Osnabrück, Paderborn und Trier und der ausländischen Bistümer Salzburg, Lüttich,
Straßburg und Utrecht. Nicht alle Münzen sind unmittelbar Münzen des Clemens August von Bayern, aber über
seine Person und die Verbindung der weltlichen und kirchlichen Themen lässt sich ein Zusammenhang gut erken-
nen. Zusätzlich zu den genannten Themen enthält die Sammlung einige weitere Nebengebiete mit einem großen
Bogen über Deutschland, das Ausland und die Antike.
Die Medaillensammlung lässt verschiedene Schwerpunkte erkennen. Ein besonderes Nebengebiet sind Medaillen
des französischen Jugendstils (1870 – 1940). Aus dem Interesse an den Künstlern dieser Epoche ist ein eigenes
Nebengebiet mit zahlreichen Objekten entstanden. Weiterhin gibt es eine große Anzahl an Portraitmedaillen von
Persönlichkeiten oder zu besonderen Ereignissen, die das Interesse des Sammlers geweckt haben. Darüber hinaus
gibt es viele Medaillen, die in einem unmittelbaren Zusammenhang zu den Münzen stehen. Die Kölner Medaillen
reichen bezogen auf ihren Ursprung bis in die unmittelbare Gegenwart. Themen der Medaillen sind unter an-
derem Kölner Bauwerke und Kölner Persönlichkeiten. Ein besonderer Schwerpunkt bei den Kölner Persönlich-
keiten liegt auf Konrad Adenauer. Weiterhin sind besonders zu erwähnen die Kölner Medailleure von denen viele
Objekte in der Sammlung enthalten sind. Herr Dr. Jürgen Baur pflegte enge Kontakte zu den Kölner Künstlern
und gab einige Medaillen selbst in Auftrag u.a. an John Michael Bachem (2001) und Agatha Kill (2005). Seine
Münzen und Medaillen stellte er verschiedenen Institutionen u.a. dem Münzkabinett des Bode Museums (Medail-
lenkunst in Köln im 20. Jahrhundert, Berlin 2007), dem Kölnischen Stadtmuseum und dem Kölner Fenster der
Kreissparkasse Köln für Ausstellungen zur Verfügung.