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sammlung hoesch




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                kÖnigreich
            0    mithradates  vi.  euPator,  120-63  v.  chr.  Goldstater  89/88  v.  Chr.,  Pergamon.  Kopf  des  Mithradates  mit
                Diadem  /  Grasende  Hirschkuh,  im  Feld  links  Mondsichel  und  Stern,  rechts  Jahresangabe  ( 09  pont.  Ära),  unten
                Monogramm, alles in dionysischem Kranz. 12h.  De Callataÿ, Guerre D4/R3b (dies Expl.); HGC 333; Waddington et
                al., Rec. Gen., S.   , Tf.  ,  (gleicher Reversstempel). 8, 0 g;    mm.     GOLD Selten  Sehr schön - vorzüglich   0.000,--
                Ex Auktion MMAG Basel 47, 1972, 477 (mit vergrößerter Abb. auf Tf. 44).















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                               , :                                                      , :


            0    Tetradrachme 8 /8  v. Chr., unbestimmte Mzst. Kopf des Mithradates mit Diadem / Grasende Hirschkuh, im Feld
                Mondsichel zwischen Stern und Monogramm, rechts Jahresangabe (  6 pont. Ära) über Monogramm, im Abschnitt
                Monatsangabe (Juni), alles in dionysischem Kranz.   h.  Cohen, Dated Coins 69 ; De Callataÿ, Guerre D  /R-; HGC
                340; Hoesch/Grasser, Tf. 3, 11 (dies Expl.). 16,36 g; 31,3 mm.        Feine Tönung  Sehr schön   .000,--
                Laut Sammlernotiz erworben  9   bei Schulman, Amsterdam.
                Gegen Ende des Ersten Mithridatischen Krieges wird seit Mai 8  das „realistische“ Portrait des Königs durch ein „idealisiertes“  ersetzt. Die
                Tetradrachmen zeigen ihn jugendlicher als zuvor mit sanftem Flaum auf den Wangen und windbewegtem Haar als neuen Alexander. Für diese
                Tetradrachmen, die zu den letzten großen hellenistischen Portraitmünzen gehören, stand Alexander der Große für König Mithridates Modell.
                Der Graveur der Münzstempel griff auf das Gemälde zurück, das uns als Kopie mit dem Mosaik der Alexanderschlacht im Nationalmuseum
                zu Neapel überliefert ist. Es zeigt ein weit geöffnetes Auge, die gleichen fliegenden Locken des Helden und seinen zarten Wangenbart. Auf dem
                Revers ist der Efeukranz schon auf frühen Tetradrachmen unübersehbar ein Zitat. Vorbild sind die in Kleinasien allgegenwärtigen Cistophoren
                mit ihrem beidseitigen Bezug zu den Mysterien des Dionysos. Gleichzeitig zum Auftreten des „idealisierten“ Portraits im Avers wurde im
                Revers der Pegasos durch eine der Artemis von Ephesus heilige Hirschkuh ersetzt. Mithridates beansprucht mit der Hirschkuh die in ganz
                Kleinasien verehrte Artemis als seine Beschützerin.



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