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sammlung hoesch
















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                pFalz, kurFürstentum

              9  Johann wiLheLm, 1690-1716, herzog  von JüLich-berg  und neuburg. Silbermedaille im Halbtalergewicht o. J.
                und o. Ort, unsigniert, auf das wechselnde Kriegsglück. Falke im Kampf mit Reiher /    Zeilen deutsche Schrift.
                  ,78 g;    mm.                                                         Sehr selten  Vorzüglich   00,--
                Diese  rätselhafte  Medaille  ohne  jede  Information  zu  Zeit,  Ort  und  Anlass,  bietet  Spekulationsmöglichkeiten.  Zwanglos  überzeugend
                scheint es, das gängige Bild der Reiherbeize in diesem Fall auf die Schlacht von Neerwinden im Pfälzischen Erbfolgekrieg zu beziehen. Um
                der aggressiven Eroberungspolitik Ludwigs XIV. von Frankreich Einhalt zu gebieten, formte sich eine breite europäische Allianz, zu der
                neben dem Heiligen Römischen Reich auch Spanien, England, Schottland und die Vereinigten Niederlande gehörten. In der Schlacht von
                Neerwinden (auch Schlacht von Landen) in Flandern trafen  69  die britisch-niederländischen Armeen auf ein französisches Heer unter dem
                Kommandanten François-Henri de Montmorency-Luxembourg. Die Schlacht gilt als eine der verlustreichsten des 17. Jhs. und endete mit
                einem klaren Sieg der Franzosen. Medaillen mit eindeutigem Bezug zu dieser Schlacht (v. Loon S.80, 8 ) zeigen den Reiher als Allegorie des
                alliierten Oberkommandanten Wilhelm III. von Oranien-Nassau und den Falken als Prinz von Luxemburg. Der Rückseitentext, der allgemein
                auf die Wechselhaftigkeit des Kriegsglücks hinweist, bemüht sich wohl, die strategische Bedeutung der Schlacht kleinzureden. In der Tat
                konnte Frankreich die Situation nicht nutzen und der Krieg endete erst   Jahre später mit dem Verhandlungsfrieden von Rijswijk.















                                    0                                                  0
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              0  karL  theodor  von  PfaLz-suLzbach,  1743-1799,  herzog  von  JüLich-berg  und  neuburg,  1777
                kurfürst  von  bayern.  Dukat   7 0,  Düsseldorf  oder  Mannheim,  auf  die  Stiftung  des  Hubertusordens.  Büste
                rechts / St. Hubertusorden.  F.    6 und  0   b; Haas  9; Noss 9  ; Slg. Memmesheimer  88 .  , 9 g.
                                                                  GOLD   Minimal gewellt, vorzüglich/Stempelglanz   .000,--













                raVensburg, kÖnigliche münzstätte

                 friedrich  ii.  von  hohenstaufen,  1215-1250,  seit  1220  kaiser.  Brakteat     0/   0.  Gekrönte  Büste  über
                zweitürmiger Torburg.  Berger, KM     ; Klein/Ulmer  0 ; Slg. A.  80; Slg. Bonhoff  8  ; Svensson   0. 0,   g.
                                                                                Schöne Patina  Fast Stempelglanz    0,--


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