Page 106 - Auction Catalogue 426
P. 106
HABSBURG
627
627 rudolph ii., 1576-1612, sEiT 1572 König von ungarn, 1575 König von BöhmEn und römischEr König. Reichstaler
1603, Hall. Büste rechts / Wappen. Dav. 3005; Moser/Tursky 374. 28,17 g. Schön/Sehr schön 100,--
628
628 Reichstaler 1608, Ensisheim. Büste rechts / Wappen. Dav. 3035; Moser/Tursky 589. 28,38 g. Sehr schön 300,--
629
629 maTThias, 1612-1619, sEiT 1608 König von ungarn, 1611 König von BöhmEn. Silbermedaille 1617, auf die
bevorstehende Wahl Ferdinands II. zum römisch-deutschen Kaiser. Stempel von Christian Maler, Nürnberg. Die
Wappen der 7 Kurfürsten auf Kranz um Schrift / 2 schwebende Engel halten Kronen über Doppeladler. Förschner 45;
Joseph/Fellner 2647 (Supplement). 17,05 g. 41 mm. Sehr selten, Patina Leicht geglättet, sehr schön 500,--
Wie schon bei seinem Bruder Rudolf stellte sich auch bei Matthias, der keine legitimen Erben hatte, bald die Frage der Nachfolge. Aber erst
1617 kam es nach längerem Drängen des Papstes und der Erzherzöge angesichts der für tödlich eingeschätzten Krankheit des Kaisers zu einer
Entscheidung. Durch Vermittlung des spanischen Botschafters Oñate kam es durch den nach ihm benannten Oñate-Vertrag zu einer Einigung
mit dem spanischen König Philipp III. Im Vertrag verzichteten die spanischen Habsburger auf ihre Erbansprüche in Matthias‘ Erblanden.
Daraufhin schlug Matthias Erzherzog Ferdinand als künftigen Kaiser sowie König von Böhmen und Ungarn vor. Tatsächlich wurde Ferdinand
noch im gleichen Jahr von den böhmischen Ständen gewählt, obwohl bekannt war, dass er als Erzherzog in seinen österreichischen Ländern die
Gegenreformation stark vorangetrieben hatte. Dieses überraschende Wahlverhalten der protestantischen Stände führte dazu, dass seine baldige
Wahl zum Kaiser durch das Kurfürstenkollegium allgemein erwartet wurde.
102